Gutschein-Wahn

Ja Hallo,

ich weiß garnicht, ob Sie’s wussten. Mein Hund furzt seit Kurzem. Das hab‘ ich dann meinen Bekannten erzählt und die haben sich gleich Gedanken gemacht. Da sie aber nicht wussten, was da die beste Therapie wäre, haben sie mir einfach einen Gutschein geschenkt. Gegen das Furzen, einzulösen in der Pet-Shop-Kette, die ist am Ort und auch ansonsten überall.
Sind wir ‚mal ehrlich, kommt der Gutschein natürlich oft ganz recht, denn es ist wohl besser, dem Individualisten nichts zu kaufen, was er nicht gebrauchen kann, sondern die Wahl zu lassen. Und Geld ist schnöde, da lieber doch ein schöner eingepackter Gutschein. Und ich habe das auch schon gemacht und es hat funktioniert. Alles OK also?

Das mag wohl sein, möchte ich aber gerne selbst entscheiden. Die so genannten „Displays“ in Rewe oder sonstwo stören. Hier will man mich auf die Spur von Amazon oder I-Tunes locken. Die haben überhaupt nichts mit meinem Ansinnen zu tun. Denn dabei will ich doch nur in den örtlichen Markt. Und da will ich rein, ohne irgendwas an irgendwelche Mischpoke verschenken zu wollen.
Und gerade diese Aufdringlichkeit kotzt mich an. Wenn ich nun das nicht will, dann steckt euch doch euren verfickten Gutschein dorthin, wo keine Sonne scheint! Ich will die Karte nicht haben, ich will sie nicht verstehen und auch nicht weiterempfehlen. Kein Interesse, genauso wenig wie die Hängetitten meiner Nachbarin als Modelmaße durchgehen. Und dann bitte auch keine Fragen mehr. Dass ich im Kaufmarkt mechanisch gefragt werde, ob alles zur Zufriedenheit ist, ist doch Aufdringlichkeit genug, da braucht es nicht noch die Frage, ob ich gern Marken sammle, oder?

Deutschland – Portugal

So seh’n Sieger aus, la-lalalala. Im Telly kommt EM. Knappe Sache gegen Portugal, aber egal. Bin ja Fan von (vor allem gutem) Fußball. Hier haben unsere Jungs die letzten Jahre ganz schön aufgeholt, auch wenn manche Namen in der Neuzeit nicht so ganz Urdeutsch klingen. Gut jedenfalls, dass ein Miroslav, Podolski, Özil, Khedira, Boateng oder Gomez uns erhalten bleiben und nicht irgendwo in Ghana, Türkei, Tunesien, Polen oder Spanien spielen müssen.

Die sind schon stark genug. Aber halt, da is ja nur ein Bruchteil der Länder dabei und den Bösen mach ich jetzt nicht. Scherzchen beiseite also. Obwohl nämlich Gomez die Laufstärke und Aktionsradius einer norwegischen Ölbohrplattform hat, hat er eben getroffen. Und allein vorndrin ist’s schwer.
em2012
Die Chancen sind dadurch gewahrt und das ist gut so. Ein Trainer darf übrigens auch mal umstellen, nicht nur weg vom Schal, auch mal bissel weg vom Bayernblock. Aber soviel hat er ja nicht falsch gemacht, oder? Es geht jedenfalls weiter und die Schminke darf draufbleiben…

Berufskleidung

Würde ich als Knu wirklich arbeiten müssen, dann würde ich ja graue Berufsbekleidung lieben. Denn dann könnte ich einfach nackig bleiben, wie sonst auch (dazu muss der Uneingeweihte noch wissen, dass meine komplette Behaarung aus einem recht schmutzabweisenden Gemisch von nur 20% Baumwolle, 55% Polyamid und 25% Geheimfasern besteht). Da beißen sich die Motten die Zähne aus!

Und das ist auch gut so, denn sonst würde ja das Drunter durchkommen. Außerdem entfällt das lästige Wechseln von Klamotten. Stil und Auftritt bei der Arbeit sind natürlich nicht so schön dann, das macht aber nichts, denn bei den Bauchmodels ist es doch so wie im Planetensystem. Dort wo der männliche Jupiter reinrollt und die weibliche Saturn ihre Speckringe zählt, da muss man nicht Pluto sein, Erde reicht völlig!

Was man will.

Sie kennen das. Sie wollten nur einen Cheeseburger und bekommen stattdessen Klöße, Rotkohl und Rollade und Apfelkompott mit Preiselbeeren nebst Sektchen… Solange Sie nicht schwanger sind, ist das eine blöde Situation, denn irgendjemand will Ihnen etwas aufdrängen. Wahrscheinlich sogar ersatzweise zu dem Fresschen, was Sie bisher in ihrem Napf gefunden haben. Ihnen wird erzählt, dass das neue Fresschen viel besser ist. Und weil Sie das nicht begreifen: Sie könnten ja Blutungen und vielleicht sogar Gehirnblutungen haben, und die müssen kuriert werden. Von außen. Denn Sie wissen ja garnicht selbst mehr, was für Sie das Beste ist.

Wenn Ihnen aber gerade kein Bleistift im Kopf steckt, antworten Sie doch bitte folgendermaßen: Nein Danke, ich habe zwar einen abnormal großen Schädel, aber auf eure Medizin kann ich dennoch gerne verzichten… Denn ich weiß immer noch selber, was für mich am besten ist. Schön Dank, liebe Umfaller, wenn ihr das dann auch in Erwägung zieht, Absolution gibts später …

An der Nadel.

Sagt der Nerd zum Vertriebler: Wir müssen noch ein bisschen fixen, dann läuft das Programm. Aha, da wird die Spritze aufgetragen, oder doch etwas anderes?

Aber ‚mal ehrlich, die Sprache, die die beiden „Gruppen“ trennt, ist doch eher lustig und an sich nicht das Schlimme an der Sache. Ich nehme im Bad ja oft auch einen „Browser“. Und im Ernst, schlimm ist vielmehr die eigentliche Gruppenbildung und beim Verdammt-Nochmal, dass keiner ein wirkliches Miteinander will! Denn der fachverliebte IT-Nerd liebt seine Sprache und offenbar liebt er auch, sich dem Quatschi-Abteilungsleiter und anderen Obrigkeiten anzubiedern. Er verpasst es, Dinge eingängig zu erklären und merkt dabei nicht, dass er mit seinen Worten nicht geheimnisvoll wirkt, sondern nur den Clown macht.

Der Manager holt dann auch diesen gerne ‚mal hervor oder nimmt ihn mit auf Dienstreise. Aber nur dann, wenn er ihn wirklich braucht. Und nur dann. Dabei merkt er nicht, dass der wirkliche Clown er selbst ist, nämlich immer dann, wenn er in maßloser Selbstüberschätzung süffisante Aussagen zum Kunden macht, die er weder begreift und schon garnicht halten kann.

Wir wollen aber nicht an der Nadel hängen, sondern gegenseitig uns schätzen und gemeinsam „rumhängen“. Das wäre jedenfalls das Ideal. Und ein Technischer Vertrieb. Aha, Fehlanzeige? Jedenfalls würde der an vielen Stellen gebraucht werden, will man denn solche Produkte wirklich verkaufen. Oder man geht den einfachen Weg und verkauft Kräuterbutter. Das geht natürlich auch. Woher ich diese Gedanken habe und woher ich das weiß? Ganz einfach, ich bin im wirklichen Leben Kräuterbutter-Vertreter…