Viel Mist um Nichts

Was Fernsehen doch so anrichtet. Jetzt ‚mal zum alten Thema, weil das Knu gerade vom Tatort zum Privatfernsehen geschalten hat.

Also manchen Dingen gehen selbst die naivsten Menschen nicht mehr auf den Leim. Sollte man denken. Oder ruft jemand bei einem Gewinnspiel an, was die Frage stellt: „Ist das, was ich hier in der Hand halte, eine Gießkanne, eine Kaffekanne oder mein Brusthaartoupet?“. Nein, es ruft nicht nur einer an, sondern Viele! Und das macht mich echt traurig. Vielleicht ist es ja die Aussicht auf einen mittelmäßigen Gewinn, in den man die überteuerten 50 Cent Anrufgebühr investiert.

Oder es ist eine Droge, also das mit dem Scheiß-Schauen. Drogen müssen ja bekanntlich auch nicht beworben, sondern nur ausreichend verfügbar gemacht werden. Dafür sorgen die Verdiener an der Sache, der Rest erledigt sich von selbst. Und verdient werden muss reichlich heutzutage. Verschwörungstheoretiker behaupten ja, dass die Selben, welche uns kleinen Leute an der kurzen Leine halten wollen, auch die sind, welche uns dafür mit der TV-Droge beschallen.

Oder aber einfach Dummheit. Günstig für diverse Manipulation ist jedenfalls die Einfältigkeit der Zuschauer, die auch von den Programmmachern gerne in Bezug auf die Einschaltquoten angenommen wird. Auf die zählt ja auch die Werbung. Das mit dem „Mars macht mobil..“ ist ja ein Klassiker, verdammt, den kriege ich für Jahre nicht raus (Ist nur neu gelegentlich überlagert durch: „Klappe, Stinker!“). Das macht mich echt „fuchsig“. Das Zeugs gekauft habe ich dennoch nicht.

Hmm, ein Lichtblick? Wieso habe ich eigentlich umgeschalten? Naja, ein bisschen Zerstreuung darf ja sein, denn schließlich ist das wahre Leben ja auch nicht immer so der Bringer. Da greift man dann mal gerne auf die TV-Spaß-und-Mist-Droge zurück, das Knu ist ja auch nur ein Mensch…

Qual der Wahl

Schon wieder. Und dabei wollte ich eigentlich mal forsch den Bürgerwillen raushängen lassen, freudig-arsch-erregt zur Wahlurne schreiten und das Richtige tun und damit die Zukunft mitgestalten und mich darauf freuen, dass meine Stimme zählt und mich wichtig fühlen und und und…

Ich weiss auch nicht so recht, warum da keine Euphorie bei mir aufkommen will, bei dieser „Bundestagswahl“. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Vorfreude in den letzten Jahren so oft strapaziert wurde. Irgendwie sind die Pappkameraden ein Spiegelbild von uns selbst (jetzt bitte nicht auf meine Größe und meinen grauen Pelz anspielen), wir sind wohl selbst nicht besser, eben eine arme Gesellschaft. Leider.

Naja, Fehler macht jeder, aber ich mag mich dem Eindruck nicht erwehren, dass in den letzten Tagen vor der Wahl alles mit Medienrummel weggeredet werden soll. Da nehmen sich die etablierten Parteien nicht viel. Und das Knu mag sich nicht einlullen lassen. Jawohl. Hinhopsen werd‘ ich dann doch, ins Wahllokal. Und wer jetzt von euch noch unentschlossen ist, der sollte mal überlegen, wo das Herz schlägt. Also wenn ich an mir so runtergucke, dann weiß ich, auf welcher Seite das ist…