Das Peter-Prinzip

Manche Dinge sind ja so gegenwärtig, aber man weiß garnicht, dass die schon mal jemand niedergeschrieben hat. Und das Peter-Prinzip, hach, das passt ja!

Auf Wikipedia liest man dazu: „Das Peter-Prinzip ist eine These von Laurence J. Peter, die besagt, dass in einer Hierarchie jeder Beschäftigte dazu neigt, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip

Peters These ist, dass jedes Mitglied einer ausreichend komplexen Hierarchie so lange befördert wird, bis es das Maß seiner absoluten Unfähigkeit erreicht hat, was in der Regel das persönliche Maximum der Karriere­leiter markiert und weitere Beförderungen ausbleiben lässt. Peter: „Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt, der unfähig ist, seine Aufgabe zu erfüllen.“

Das nennt sich dann im wohlklingenden Englisch „…to rise to his level of incompetence.“.
Einfach nur genial, denn das Knu weiß aus der Praxis der eigenen Firma, dass eine ganze Reihe von Leuten ihren „Inkompetenzlevel“ erreicht haben. Die sollten dann also nicht mehr befördert werden. Aber leider sitzen die schon an einer Position, die sie schon längst nicht mehr ausfüllen können.

Und schlimm, weil das nämlich der Firma absolut schadet. Konzerne mögen solche „Rohrklopfer“ aushalten, bei kleinen Firmen geht das aber auf Dauer auf die Substanz. Dagegen hilft eigentlich nur, jemanden eben nicht bis zuletzt zu befördern, sondern vorher die Bremse zu ziehen.

Ihr glaubt, das geht so einfach beim Mittelständler? Hmm, ihr rechnet damit aber nicht mit den Cliquen und Seilschaften und so…

Sprueche

Also das Knu lauert ja auf den Urlaub, wo nächste Woche 14 Tage frei für mich ist und man etwas Abstand nehmen kann. Früher war das nicht so wichtig. Naja, das Fell wird eben etwas grau und durchlässiger.

Was macht man auf Arbeit die Tage vorher? Also eine Methode ist zuzuhören. Echt.

„It is what it is.“ sagt der Brite, wenn er meint, dass das Offensichtliche wahr ist (Das Knu prahlt mit seiner humanistischen Bildung auf einer gebührenfreien Universität.) Mit viel Erbsenbeilage in der Mensa. Aber Ernst beiseite, das Englische hat ja wenig Worte und muss es deshalb auf den Punkt bringen.
Der Deutsche würde eher sagen: „Wenn Du etwas vor Dir hast, was sich bewegt wie ein Hase und stinkt wie ein Hase, dann ist es auch einer.“ Und nichts anderes. Jawohl. „Mit Händen Eisen brechen“, das tun wir dann jeden Tag in Deutschland, ist uns also kein Spruch wie in Holland wert. Wir warnen eher davor, das „über das Knie“ zu brechen, weil geht ja mitunter schief aus. Das „Rufen vom Turm“ überlassen wir dann auch anderen, weil wir haben ja Berge.

Also echt, es gibt diese Sprüche, die sind aber von Kultur zu Kultur unterschiedlich. Und eine unerschöpfliche Fundgrube für Heiterkeit. Muss man als „Ausländer“ eben aufpassen, dass man da nicht etwas von sich gibt, was der Landsmann nicht kennt. Weil der das zum gleichen Thema ganz anders ausdrücken würde. Noch schwieriger wird es, wenn etwa die Einladung zum Kaffee falsch verstanden wird. Und ich frage mich, wie Leute da überhaupt zusammen gekommen sind.

Wenn das Ganze aber noch die „wichtigen“ Leute in der Firma ganz falsch tun, wird es besonders heiter und man kann schön in sich hineinkichern. Genial eigentlich und eine schöne Überbrückung zum Wochenende oder Urlaub!

Kuemmern

Ich hab‘ es schon nicht leicht. Meine Art, von meinem offensichtlichen Heldentum abzulenken, ist ja das Kümmern um andere, ohne etwas darüber publik zu machen. Bin ja nicht selbstsüchtig, sondern so ein Robin Hood quasi.

Auf der Erde ist das mitunter schwierig, da gibt es so viele Neider, die mir mein ehrliches Engagement absprechen. Diese Bösen! Aber kürzlich war ich auf dem Planeten P783a. Das war Klasse. Ich wollte eigentlich auch nur ein Stündchen dort bleiben, dann kam aber plötzlich die Meldung, dass das Sternentor geschlossen werden muss. Die nächste Gelegenheit zur Rückkehr ergab sich dann erst nach drei Tagen.

Ich wollte dann jedenfalls mein Kümmern-Ding durchziehen, war auch irgendwie leicht anzugehen erst. Und alles von der Konkurrenz unverdorbene Seelen. Herrlich! Die hatten alle auch nur so das Niveau von Bürokaufmannfrau oder so. Da sollte meine Führung dann auch angebracht sein. Hatte ja selber keine Ahnung von der Materie und den wirklichen Belangen dort, aber meine hohlen Phrasen sollten schon helfen.

Welch undankbares Volk, was mein Kümmern dann am Ende nicht wollte! Bin als Frontmannfrau entlarvt worden, die nur mit anderen Ideen hausieren gegangen ist. Deshalb wollten die mir meine Kompetenz absprechen. Stellt euch das mal vor, die graue Eminenz beißt auf Granit, kann eigentlich nicht sein! Die P783a-Regierung hat mich dann ausgewiesen und ich musste noch vor Sternentor-Öffnung in der Kälte warten, bis das Ding endlich aufging.

OK, inzwischen bin ich aus dem Fernsehsessel aufgewacht und merke, dass es den P783a gar nicht gibt und ich auch nicht die Hauptperson war. Der Rest ist aber irgendwie real. Achso. „Kümmern“ tun sich auch andere…

Auf und im Kopf

Bin mehr so für „Im Kopp“ als „Auf’m Kopp“. Deshalb hat das Knu weder Mützen noch Hüte auf.

Außer, wenn’s mal wirklich knackig ist, so im ganz strengen Winter zum Beispiel. Der kommt ja jetzt, und das Oberfell wird ja auch immer lichter. Da darf dann schon ‚mal der Speckdeckel drauf. Also der mit Schieber, weil die Franzosendinger kann ich nicht leiden, weil ich auch keine Franzosen leiden kann. Aber das ist ein anderes Thema. Hüte eh weniger, denn da passt meine restliche Garderobe nicht so doll dazu und auf Pferderennen bin ich nur selten.

Ersteres findet man derweil auch recht selten (Also das mit „Im Kopp“). Ist ja ein bisschen out geworden in unserer „stylischen“ Zeit. Wozu denn auch, denn das hilft einem ja nicht wirklich weiter, wo Oberflächlichkeiten das Wichtigste geworden sind. Um die Gehirnzellen zu trainieren, ist eben auch mehr nötig, als sich für überteuerte 19,90 die Nike-Idiotenkappe aus dem Regal zu ziehen.

Um etwas zu schaffen, gehen für Manchen Jahre drauf, beim Studium oder nebenberuflichem Abschluss zum Beispiel. Und je weniger das gewürdigt wird (und nur Leichtigkeitsthemen in den Medien stattfinden), umso mehr uninteressant wird das für junge Menschen, die sich überlegen, was sie denn ‚mal im Beruf machen wollen. Schade, schade.

Aber da passe ich mich eben an und starte jetzt eine Zweitkarriere als Model mit ordentlich Hut auf dem Kopf. Ihr werdet schon sehen! Und wenn das nicht klappt, dann werde ich einfach Dummschwätzer in der Firma. Upps, das wird aber schwer, da muss ich mich gegen viel Konkurrenz durchsetzen…

Paradies

Übrigens: In meiner Firma hat sich eine Clique etabliert, die jeden Vorschlag, der nicht nach Unterwürfigkeit oder gar Abnicken aussieht, im Keim erstickt. Oder, wenn er an die Öffentlichkeit gerät, als Angriff darstellt.

Selber ist man anders. Nein, wir setzen niemanden unter Druck. Dem Geschäftsführer reden wir Nichts ein, denunzieren dort auch niemanden. Im Gegenteil. Wir helfen mit, damit von ihm alles objektiv gesehen wird und bringen alle Cliquen-Mitgliedern immer ins einstimmige Konzert der Wahrheit. Manipulieren tun wir nicht. Dazu haben wir auch gar keine Zeit, denn wir sind im Gegensatz zu anderen immer am arbeiten. Und wenn’s was bringt, streichen wir uns auch gerne Lila an.

Denn merkt euch: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten, niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten …“

Avatare

Avatare sind des Bloggers Spielzeug. Die Bildchen eben, die das virtuelle Gegenüber so deutlich kennzeichnen oder auch verstecken sollen, wenn denn eine Identifizierung nicht gewünscht ist.

Identifizierung soll aber dann doch wieder sein, manche mögen auch eine gewisse Attitüde rüberbringen wollen.
Wikipedia: „Attitüde (sprich ˌatiˈtyːdə; von französisch attitude, gesprochen atityd, Haltung, Verhalten, Gebaren, Einstellung) nennt man in der Kunst die Haltung, Stellung oder Lage menschlicher Figuren, eine Positur oder eine Gebärde. Im Sinne der bildenden Kunst wird das Wort für eine Allegorie oder ein Symbol eines bedeutungsvollen Seelenzustands oder Lebensmoments gewählt und ist insbesondere in Bildhauerei und Malerei von Bedeutung.“

Manche halten es da mit Prominenten-Gesichtern, manche eher leblos. So findet man bei Twitter den Brotaufstrich gemeinsam mit Elfen und Katzen. Aber bitte nicht noch mehr Katzen! Nein, das muss dann nicht sein. Aber bei eben genanntem „Nachrichtendienst“ geschieht das auch angenehmerweise zur Auffrischung der Gesichter und man kann ab und zu etwas Neues sehen. Alles erlaubt also.

Garnicht verstehen kann ich hingegen die, die für ihr neues Outlook einen Avatar vergeben (hässliches Passfoto) und diesen dann auch noch in der Firma breitstreuen. Mein Gott, seid ihr nicht entblödet genug, das im Berufsleben gegenüber euren Kollegen zu lassen? Die sehen eure Fratzen doch zwangsläufig jeden Tag und müssen nicht noch bei internen Mails mit eurem dämlichen Antlitz genervt werden. So schön seid ihr nicht! Es sei denn, ihr würdet euch eben anständige Avatare vergeben. Wäre ja nicht schlecht, wenn der IT-Fachmann seinen sexuellen Notstand mit einem Pornobildchen kenntlich macht, der intrigante Vertriebsleiter auf einem Besenstiel daherschwebt oder der versoffene Sicherheitschef eine Whisky-Flasche einsetzt!

Aber bei mir bleibt eh alles beim Alten und das ist auch gewünscht so (vom Knu). Wiedererkennungseffekt eben. Denn was wäre das denn auch, wenn ich plötzlich ein violettes Fell hätte!