Heute vor 25 Jahren

Da gab es die ersten wirklich großen Demonstrationen in Leipzig. In einer Woche (vor 25 Jahren) werden es dann 70.000 sein.

Das und die „ganz kleinen“ Details weiß ich auch nicht mehr so genau, denn es ist schon lange her. Aber die Medien berichten gerade. Was ich aber noch genau weiß (weil das Knu damals 18 Menschenjahre alt war) ist, dass Wochen vorher schon Leute im Vogtland (Plauen, Auerbach, Falkenstein usw.) unterwegs waren, um öffentliche Plätze zu „besetzen“. Geschichte wird eben immer etwas „zurechtgerückt“, weil sie ja von denen am besten verbreitet werden kann, welche gerade am Ruder sind. In diesem Fall wollen wir aber ‚mal ein Auge zudrücken, denn die „Heldenstadt“ Leipzig hat wohl einen großen Anteil an den damaligen Ereignissen.

Unsere Youngsters haben das längst vergessen, wissen weder, wie BRD oder DDR ausgeschrieben wird und die NRW-Kids glauben, Schleswig-Holstein gehört zu den „Neuen Bundesländern“. Das ist traurig, aber wohl irgendwo auch der Lauf der Zeit. Vielleicht liegt es ja an den Jahren, vielleicht aber auch an unserer tollen Allgemeinbildung in diesen Tagen.

Ich denke gerne an meine Kinderjahre in der DDR zurück, habe dort nichts vermisst. Denke auch gerne an die „Wendejahre“ im Jugendalter zurück, welche aufregend waren und mir neue Möglichkeiten gebracht haben. Sonst wäre es jetzt nicht so, wie es eben ist. Und weil dieses Thema gerade jetzt wieder „aufgewärmt“ wird, muss ich leider nochmal langweilen. Denn die Gedanken an damals kommen wieder frisch hoch…

Sorry, die Westpäckchen haben zwar gut nach parfümierter Seife gerochen. Es ist aber eben nicht richtig, dass wir in einem „Überwachungsstaat“ jeden Tag überlegt haben, wie wir die Panzersperren zum heiligen Land im Westen überwinden könnten. Das ist einfach Quatsch. Und Quatsch bleibt Quatsch, auch, wenn man ihn in eine bunte Verpackung steckt und in Siegermentalität über den Äther schickt. Vielmehr wollten wir Gerechtigkeit. Im eigenen Land. OK, viele von uns wollten auch ein einziges Deutschland. Nichts von dem war aber über Jahre erreichbar, erst in 89 haben sich Dinge gebündelt und dann ging es schnell. Und in dieser Schnelligkeit sind viele Dinge glattgebügelt worden. Das ist Geschichte.

Das Knu ist jedenfalls schon vorher zum Opportunisten erzogen worden. Nach außen angepasst und nach innen treu. Gut, dass wir nicht mehr in einem Regime leben. Aber ich habe mir gegenseitigen Respekt und ein anständiges Zusammenleben als einen der hauptsächlichsten Vorteile „in der Zeit nach der Wende“ erwartet. Onkel Ben’s-Reis und Fa-Seife waren mir ziemlich egal. Hmm, und was haben wir jetzt und sind wir wirklich zufrieden?

Angebissener Apfel

Den brauch‘ ich nicht. Jedenfalls ist es mir schleierhaft, wie 800 Euro sinnvoll sein können, vor allem, wenn sie herunterfallen und dann gleich kaputt sind.

Oder sie lassen sich verbiegen, wie eben das neue iPhone 6+. Hihi, die Schadenfreude ist jedenfalls da. Nicht nur bei mir, sondern bei allen, denen der Apple-Hype langsam auf die Nerven geht. Da gibt es bessere Geräte für weniger Geld, die dann auch noch mehr im Anschaffungspreis sinken, jenachdem, was man für einen Vertrag oder Neuvertrag hat. Ein kostspieliges „Hobby“ allemal.

Aber wie kommt so die Stimmungslage jetzt zu Stande? Da hat man wohl die Rechnung ohne den normal denkenden „Konsumenten“ gemacht. Der konsumiert ja auch gerne über sein Budget hinaus, aber hört dann doch ab und an Nachrichten an. Also wenn er noch nicht ganz geistesabwesend ist. Dem Knu stört dann auch nicht, dass man bei IPhone und Co. ‚mal einen Fehler (gab es ja genug vorher auch) gemacht hat. Mich stört eher die agressive Vorgehensweise gegen den Wettbewerb und das Aufsetzen des Heiligenscheins auf den eigenen Kopf. Das hat sich bisher nicht sehr gerächt, geht aber garnicht. Mal sehen, wie groß die Brötchen in der Zukunft sein werden.

Ganz so weit ist die Zeitrechnung leider noch nicht, denn es gibt noch genügend Apple-Unterstützer. Aber alles hat seine Zeit. Und Leute, ihr kauft das doch nur wegen dem „Aufkleber“ und obwohl es euer Geldbeutel eigentlich nicht hergibt! Kauft also Produkte mit mehr Preis-Leistung und geht ab und zu den schweren Weg, sich vorher ‚mal über das Zeugs zu informieren…

Und in 50 Jahren…

Erst dachte ich, das wäre von Tucholski, weil ja das alte „Liedgut“ etwas in Vergessenheit gerät. Da gibt es aber welche, die das zitieren und sogar Webseiten über den Tucholski und andere Dichter aus dessen Zeit machen. Wie der Hawe Kuehl zum Beispiel, der nicht nur den Vorzeigedichter, sondern auch den Otto Reutter im Petto haben. Und der hat dann einen langen Aufsatz in 13 Strophen gemacht. Die Elfte, die ist gut:

„Und bist du ein Eh’mann und kommst nach Haus
Halb drei in der Nacht – und sie schimpft dich aus,
Dann schmeiß dich ins Bette und sag: „Verzeih‘,
wär ich zu Hause geblieben, wär’s auch halb drei.“
Und kehr‘ ihr den Rücken und denke: Nu schrei!
Ach, in fünfzig Jahren ist alles vorbei.“

Die letzte fasst dann alles zusammen.

„Drum: Hast du noch Wein, dann trink ihn aus.
Und hast du ein Mädel, dann bring ’s nach Haus.
Und freu dich hier unten beim Erdenlicht.
Wie’s unten ist, weißt du – wie oben nicht.
Nur einmal blüht im Jahre der Mai –
und in fünfzig Jahren ist alles vorbei –
Du Rindvieh, dann ist es vorbei!“

Die Zwölfte ist übrigens nicht so schön, da geht es um den Tod. Naja, logisch dass auch ein Spannungsbogen gezeichnet werden muss. So ist das Leben. Und das ist 1919 geschrieben worden. Nicht dumm also, unsere Urgrossväter, vor fast 100 Jahren. Der Dichter hat jedenfalls seine philosophischen und Endzeit-Gedanken gut mit einem gewissen „Leck-mich-am-Arsch-Kontext“ vernetzt.

Das gefällt mir und das Knu möchte jedenfalls kein Rindvieh sein, was sich da Sachen vermießen lässt und sich das Leben klauen lässt. Tut mir also leid, wenn ich manchmal etwas gereizt wirke, wenn ihr Flachzangen mir Neuigkeiten erzählen wollt, die keine sind. Bitte, erklärt mir nicht mein Leben! 50 Jahre, meist dauert es nicht länger vom Jugendalter bis zum „Schluss“, da ist die Zeit kostbar. Mein Knu-Vater hat sein Rentenalter ‚mal mit dem „Warten auf den Tod“ beschrieben. Hmm, möchte ich jetzt noch nicht hören, befürchte aber, er könnte Recht haben.

Was soll ich da machen, trink‘ ich dann ‚mal meinen Wein aus…

Was in Kuehlschrank

Und im Urlaub (hihi), da hatte das Knu voriges Jahr einen Trip in den Norden und so sonderlich gut ausgegangen ist der ja nicht. Aber egal, jetzt kommt erstmal was Leckeres in den Kühlschrank. Essen hilft ja bekanntlich. Und draußen wird alles bunt angemalt. Ätsch.

Und wenn ihr nicht aufpasst, dann seid ihr auch mit angemalt. Jawohl! Weil ich lasse mir die Stimmung ja nicht verderben. Das muss nicht sein die nächsten Tage. Apropos bunt, 18 Uhr läuft dann auch keine Glotze erstmal, sorry WM. Jetzt nur noch, wenn es mich wirklich interessiert. Da müssen die das Spiel schon so legen, wie es mir passt. Und wenn die das nicht tun, dann haben’s eben Pech gehabt.

„Urlaub“ kommt übrigens von „Erlaubnis“. Die Lehnsherren, welche die damals gewährt haben, sind ja heutzutage durch Vollflaschen ersetzt. Die gnädige Gewährung wiederum durch die Tarifvereinbarung oder dem gesetzlichen Mindesturlaub bzw. der Willkür beim Kleinunternehmer. Also fix noch ein paar Mails abgesetzt und dann ist das Firmenhandy auch aus.

Alles andere bleibt natürlich online, sonst könntet ihr mich ja weder sehen noch hören. Und das geht natürlich auch nicht. Sollte es mich rappeln, bin ich weg. Also nur mal kurz, man kann euch ja nicht zu lange alleine lassen, sonst macht ihr ja noch irgendeinen Scheiß. Und das geht natürlich genauso nicht…

Fieber

Die Fussball-WM wieder. Also das Knu schaut auch, weil ist ja nur alle vier Jahre. Das mache ich dann aber lieber zu Hause, dort kann ich meinen Enthusiasmus besser dosieren und muss mich nicht mit Doofköppen abgeben.

Die gibt es ja auch in der deutschen Journallie, die vor dem ersten Einsatz der Deutschen gar nicht so richtig weiß, was sie noch für einen Scheiß berichten soll. Jogi joggt am Strand, Schweini wird vom Hubschrauber abgeholt… Woher ich das weiß? Upps, da bin ich dann doch als ganz gewöhnlicher TV-Gucker entlarvt.

Naja, was solls. Aber etwas Abstand von den Schlagzeilen darf schon sein. Und man darf es einfach nicht analysieren: „Ottmar Hitzfeld wechselt Mehmedi ein und daraufhin kommt der Ausgleich in der 48.Minute (was für ein Ereignis)! Und die Schweizer in der dritten Minute der Nachspielzeit, sie werden belohnt mit dem 2:1. Alles richtig gemacht Ottmar!“

Messi hat übrigens für Argentinien gerade ein Tor geschossen (ja, wir sind live). Ansonsten war er ja eher für seine Ladehemmungen bekannt. Und uns gefällt das. Super Junge! Und so werden wir eingelullt mit obsoleten Botschaften und so lange die Chipstüte noch etwas hergibt, ist alles in Ordnung. Ich bring‘ jetzt auch die Leier nicht, wo Kinder in Afrika hungern. Das wird leider noch eine ganze Weile so sein, Spiele hin oder her. Aber ‚mal den WM-Kram nicht so wichtig nehmen und in die Prio-Liste nicht ganz oben hin setzen. Und keine dämlichen Tippspiele in der Firma. Das wäre doch vernünftig, oder?

Ich mag den Fußball übrigens trotzdem, hab‘ ja selber paar Jahre gespielt und mir die Schienbeinschützer angeschnallt. Wer einmal den Schweißgeruch in der Umkleidekabine… Im Gegensatz zu den vielen Experten, die es da gibt. Und ich freu mich auf ein paar wirklich interessante Spiele demnächst. Aber es ist eben nur ein Spiel und in der WM treten 25 Jahre „alte“ Millionäre an den Ball, die haben ausgesorgt. Habt ihr das auch? Also bitte nicht ganz so ernst nehmen das ganze Ding…

Wuensche nach der EU-Wahl

Manche glauben ja, das Knu ist ganz einfach gestrickt. Naja, ich bin ja eher so der „Einfachmacher“, wenn es darum geht, scheinbar schwierige Dinge rüberzubringen und muss auch auf niemanden Rücksicht nehmen. Und das ist gut so.

Weil mir zum Beispiel der Martin gefällt, der da gestern Stimmen für die Sozialisten-Fraktion in Brüssel und Strassburg geholt hat. OK, in den Kommunen hat man auch gewählt, glaube diese Fundgrube lasse ich mir dann noch für später. Das hat er jedenfalls gut gemacht, der Schulz. Jawohl! Und weil das etwas mehr ist, wie früher, damit die angeblich „christlich-sozialen“ und konservativen Schwarzröcke nicht ganz das Bild dominieren. Das gefällt mir. Und dass das sogenannte „liberale“ Gedankengut, formuliert mittlerweile von offensichtlichen Vollpfosten, langsam in Vergessenheit gerät.

Und die sonstigen Gruppen, welche mit „Rechtsextreme“ und „Rechtspopulisten“ benannt werden, die sind leider ganz „automatisch“ drin. Weil, ist ja unsere „heutige“ Zeit. Aber sollten wir nicht lieber aufhorchen und uns fragen, was dieser Schrott in Parlamenten zu suchen hat? Wir sprechen diese Namen aus und denken uns nichts dabei. Allein die Worte „Rechts“ und „Populisten“ sollten schon zu denken geben. Die werten Herren hinter den großen Wahlmonitoren zeigen auf Grafiken und nutzen diese Schlagworte, als ginge es um die Hausfrauen- oder Tierschützer-Partei.

Das kann nicht sein. Natürlich kann auch nicht sein, dass man sich nur auf die Symptome bezieht und die Ursachen außer Acht lässt. Logisch. Aber soll ich jetzt für die gerade gewählten Leute in die Bresche springen, ist doch eben die Aufgabe der gewählten Volksvertreter. Auch, wenn sie nicht soviel Einfluss haben, wie suggeriert: Ich wünsche ein gutes Händchen in ihren Statements und Entscheidungen für eine nette Zukunft von uns allen, wo man ohne private Angst und wirtschaftliche Not ein halbwegs gutes Leben führen kann.

Denn das hätt‘ ich gerne dann nach wie vor. Und nicht nur um den Stromverbrauch von Kaffeemaschinen kümmern, liebe EU-ler. Soviel also zu meinen simplen Wünschen…
 

Wie man sich sein Ding vorstellt…

Also wie man sich so seine Zukunft vorstellt und wie es dann tatsächlich passiert, da können schon größere Unterschiede auftreten.
 
Ist einem das nicht ganz egal, dann versucht man so sein eigenes Schärflein dazu beizutragen, dass die besagten „Unterschiede“ nicht ganz so groß werden. Meistens merkt man aber recht schnell, dass die ganz eigene Wunschvorstellung von vielen Faktoren abhängt, die man selbst gar nicht beeinflussen kann. Dann spricht man von „Glück“ und manche strampeln sich ab, und haben eben keines. Manchen fliegt es zu. Wenn das Knu so zurückdenkt, dann war es wohl eine Mischung von alldem bisher, keine gleichmäßige aber, denn meistens musste gestrampelt werden.
 
Aber was soll noch werden? OK, zusammen mit jemandem. Bei den Pärchen gibt es dann den vorbildlichen Ehemann und die bedingungslose Ehefrau „von Beruf“, ohne eigene Meinung, welche nur darüber spricht, was ihr toller Mann alles gemacht hat. Und Sie plappert ohne Ende. Und macht die Beine nach Kalender breit und die vielen Kinder werden mit tollen Retro-Namen aus den Büchern von Wilhelm Busch bestraft. Und im Vorgarten stehen Zwerge.
 
Neben diesem offensichtlichen Horror gibt es das kinderlose Ehepaar, was sich ein Rudel Rassehunde anschafft und jeden Tag zwanghaft etwas Bedeutungsvolles unternehmen muss. Beide „sportiv“ und vermeintlich gebildet. Also Power-Walking oder Museumsbesuch, mindestens zweimal die Woche. Meistens führt man Lesebrille mit sich. In der Proll-Variante fällt das weg, da werden dann T-Shirts mit individuellen Aufdrucken im Partner-Look bestellt. In beiden Varianten wird beim neutralen Beobachter jedoch Brechreiz erregt.
 
Oder den Single, bei dem nur weiße Möbel rumstehen und beim Essen geht ohne Soja, Balsamico und Sesamkörnern gar nichts. Meistens sitzt er aber nicht im Edelrestaurant mit seiner neuen Flamme, sondern einsam zu Hause. Und natürlich gibt es noch den Nerd, der gar nichts mitkriegt, außer in seinem Beruf. Und im Gegensatz dazu die ewigen Aufreißer, welche sich die verbliebenen Haare nach der Stirnglatze immer noch zum Pferdeschwanz binden. Auch wenn sie 50 sind. Und so weiter…
 
OK, haben wir ‚mal die Stereotypen herausgekramt, ist ja nur zur Veranschaulichung. Denn irgendwie möchte ich nichts von alledem sein, sondern einfach das Ding machen, was meiner Vorstellung von Leben oder „Zusammenleben“ entspricht. Und auch ohne, dass mich einer in diese Schubladen steckt. Das wird zwar schwer, aber ist mir dann auch egal, wie gut ich das hinkriege. Oder was jemand dazu sagt. Denn ist ja mein oder unser eigenes Ding eben…
 

Neuer Tag

Hmm. Was kann ich denn heute tun, um euch zum reden zu bringen, Sauereien erzählen? Leider ist morgen schon wieder Montag, ‚mal sehen, was der Tag so bringt. Zum Beispiel, wenn man einen toten Fisch in die Kabelrinne vom Schreibtisch des geliebten Kollegen legt. Damit es auch ein schöner Montag wird…
 

 
Und daran denken, das Knu twittert auch auf https://twitter.com/dasknu und erzählt dort so sein Zeugs. Da gibt es dann auch die „Happy Monday“-Reihe. Und natürlich gibt es dort auch Bildchen so wie hier, z.B. Metthappen. Die legt man nicht in die Rinne. Viel zu lecker und die hat das Knu dann zum Samstag abend verspeist.

In diesem Sinne, bis Bald!