Jeden Tag aufs Neue

War gestern Mittwoch oder Dienstag, sch???. nochmal.

Habt ihr euch schon ‚mal ueberlegt, wie so die Zeit vergeht. Kaum versieht man sich und schon ist wieder das halbe Jahr rum. Manche sagen das so, je mehr man immer seinen gleichen Tagesablauf hat, umso mehr gleichen die Tage und alles geht schnell vorbei.

Wie bitte, aus dem Trott raus und ‚was erleben? Ich bin mir nicht sicher, ob dadurch die „gefuehlte Zeit“ langsamer von statten geht. Erleben ist jedenfalls gut. Manchmal ist der Job sogar Mittel zum Zweck und man erlebt was. Aber selbst, wenn man auf Dienstreisen geht oder die grossen tollen Hobbies und Urlaube hat, wie sieht es denn sonst aus am schnoeden, einfachen Tag dazwischen?

Aufstehen, waschen, fruehstuecken, auf Arbeit gehen, zu Abend essen, Fernseher einschalten, Zaehne putzen, zu Bett gehen. Man modifiziere das Ganze mit Kinder versorgen (zeitlich begrenzt), Computer einschalten (begrenzt auf gutes Sehvermoegen und Aufnahmefaehigkeit), in die Fussgaengerzone gehen (begrenzt auf den Drang zum Voyeurismus), Freunde und Verwandte besuchen (begrenzt auf die Zeit, wo man die Bagage ueberhaupt sehen will), Sex mit Freundin, Freund oder Frau, Mann (begrenzt auf die Zeit, naja).

„Multipliziere es mit der Unendlichkeit, erweitere es um die Ewigkeit und du hast den Hauch einer Ahnung„, was mit Dir passiert und eine Lebensformel, bei der Du dich lieber aufhaengst, wenn du sie durchschaust oder zumindest dir die Sinnfaelligkeitsfrage deiner Existenz stellst.

Oder einfach weniger gruebeln und den Strick beiseite legen …

Du sollst keine Baustellen …

Wer kennt das nicht, oft genug ist es eine Warterei. Wenn der Handwerker dann mal kommt (also nicht der Waschmaschinenmonteur, der kommt vielleicht etwas zeitiger), dann sind schon mal Wochen vergangen. Fix was hingezimmert und dann fluchtartig die Baustelle verlassen. Bis zum naechsten Besuch, denn fertig is das Ganze ja noch lange nicht. Nach drei bis 4 Anlaeufen bei mir: Ja es ist vollbracht und das Garagendach neu gedeckt.

Du sollst keine Baustellen haben neben mir! Koennte man da denken, denn Zeitmanagement is wohl nich, und es wird einfach ueberall ‚mal etwas angefangen. Denn viele warten. Nur gut, dass es dem Handwerker gut geht, denn bei soviel Arbeit wird ja auch Geld verdient, meint man wenigstens.

Das Meiste mach ich dann doch selber am Haus und da zaehlt nur mein eigenes Zeitmanagement, na Gott sei Dank.

Feiertagsprogramm

Raus zu Pfingsten, Spaziergang oder Festzelt. Auf Dienstag hin werden die Tage dann schon etwas lang und der Fernseher laeuft dann doch abends.

Lichtblicke gibt es manchmal, ein Highlight: „Rendezvous mit Joe Black“, immer wieder gern gesehen. Brad Pit spielt noch erfrischend gut, eine der besten Szenen im Cafe, unerreicht oder? Die Beschaeftigung mit dem Tod, hinterfragt, auf nachdenkliche und sarkastische Weise hinterlegt. Miese Charakter, wohlbekannt, werden schonungslos entlarvt. Einfache Naturen, die es ehrlich meinen, stehen unter Schutz. Eine wunderschoene und wunderschoen spielende Claire Forlani tut das Uebrige.

Aber wieder fix gefasst und das Elegische beiseite: Hab‘ ich bestimmt schon fuenf mal gesehen, kann man aber immer wieder tun und auch schoen traurig dabei werden. Erdnussbutter kommt gut und das in bester HD-Qualitaet, das geht auch nicht immer. Hier ist die Glotze ausnahmsweise mal garnicht so schlimm.

Wo man dann noch andersweitig zuschauen kann, dazu spaeter …

Du bist ein Knu!

Geht es Dir genauso? Wirst Du manchmal gemobbt, trinkst Du gerne Wein und ist gerne Fleisch, fährt Dir ab und zu ein Rentner den Einkaufswagen in die Fersen, verschläfst Du einmal im Jahr? Hast Du den Alltagsstress, bist Du manchmal glücklich, manchmal traurig, bist Du nicht modelmässig geformt, stehst Du auf den Frühling und den Herbst? Hast Du zuviel Geld zum Sterben und zu wenig zum Prassen, sind die Ärmel vom Pulli manchmal etwas kurz, schaust Du gerne fern? Hast Du zwei Ohren, bist nicht Winston Churchill, nicht Prinzessin Fantaghiro, nicht John McEnroe, Bugs Bunny oder Kleopatra?

Dann bist Du auch ein Knu!

Arbeit

Ich habe Kollegen, und das lässt sich nicht vermeiden, wenn man in einem Angestelltenverhältnis arbeitet. Nun alles halb so wild, wenn man sich die guten rausnimmt und ansonsten die Augen zumacht. Zumachen und Augen zu ist aber nicht so mein Ding. Also schauen wir uns die Sparte „geliebter Feind“ mal etwas genauer an. Teamarbeit äussert sich hier in Grüppchen, wobei eine besonders das Kriechen tief in den Arsch des Chef beherrscht. Das ist auch ganz angenehm, denn dort ist es nicht nur warm und weich, sondern, wenn man weit genug vordringt, findet man auch seinen eigenen Vorteil. Quasi als Lohn für die viele Kriecharbeit im Vorfeld.

Aber es ist auch dunkel dort. Und im Dunkeln lässt sich nicht nur gut munkeln, sondern man verliert irgendwann auch die Orientierung. Und der kontrollierte Abstieg im Rückwärtsgang ist dann besonders schwer. Hoffentlich kriegen wir die Kurve, sonst bleibt noch viel mehr auf der Strecke. Was das sein soll? Na ordentlich zusammenarbeiten, was schaffen dabei und zusammen davon profitieren.

Kachel Mann

Ich kachel dann mal weiter. Aber auch nur, um im Kontext zu bleiben. Ich koennt’s ja ausbauen, ist eigentlich ein dankbares Thema. Aber mir macht das Ganze etwas Sorgen. Wenn nichts von den Anschuldigungen richtig war, dann kleine Katastrophe. Wenn alles so gestimmt hat, dann arme Frau, armes System. Was ist denn nun richtig, und wie sieht es mit der Wahrheitsfindung aus? Ich bin aus Mangel an Beweisen ein armes Knu.

Aber Vorsicht, denn ihr wisst ja nun: Wer falsches Wetter vorhersagt, der wird fix ‚mal verhaftet, also aufgepasst!

Unwissend. Danke Glotze

Ohne Dich waere ich unwissend,

unwissend darueber, dass zuviel Acrylamid in Pommes Krebs verursacht, darueber, dass Koenig Carl-Gustaf seinen Schniedel nicht in den Griff kriegt, darueber, dass das CSI New York die besten Wissenschaftler hat und ueber andere virtuelle Welten, die mir das Leben vorgaukeln. Es ist jetzt 23 Uhr. Gerade wird in der Werbung eine neue Margarine auf’s Brot geschmiert. Soll ich noch eine Stunde ausharren?

Ich schalte aber auch trotzdem gerne ein, bin ziemlich geuebt mit der Fernbedienung. Nehmen wir einmal an, die Vereinigung von Television und Internet waere schon getan. In Bezug auf die vordergruendigen Masseninhalte sollte dies jedenfalls keine Huerde ergeben.

Aber manchmal waere ich wirklich gerne unwissend.