Also wie man sich so seine Zukunft vorstellt und wie es dann tatsächlich passiert, da können schon größere Unterschiede auftreten.
Ist einem das nicht ganz egal, dann versucht man so sein eigenes Schärflein dazu beizutragen, dass die besagten „Unterschiede“ nicht ganz so groß werden. Meistens merkt man aber recht schnell, dass die ganz eigene Wunschvorstellung von vielen Faktoren abhängt, die man selbst gar nicht beeinflussen kann. Dann spricht man von „Glück“ und manche strampeln sich ab, und haben eben keines. Manchen fliegt es zu. Wenn das Knu so zurückdenkt, dann war es wohl eine Mischung von alldem bisher, keine gleichmäßige aber, denn meistens musste gestrampelt werden.
Aber was soll noch werden? OK, zusammen mit jemandem. Bei den Pärchen gibt es dann den vorbildlichen Ehemann und die bedingungslose Ehefrau „von Beruf“, ohne eigene Meinung, welche nur darüber spricht, was ihr toller Mann alles gemacht hat. Und Sie plappert ohne Ende. Und macht die Beine nach Kalender breit und die vielen Kinder werden mit tollen Retro-Namen aus den Büchern von Wilhelm Busch bestraft. Und im Vorgarten stehen Zwerge.
Neben diesem offensichtlichen Horror gibt es das kinderlose Ehepaar, was sich ein Rudel Rassehunde anschafft und jeden Tag zwanghaft etwas Bedeutungsvolles unternehmen muss. Beide „sportiv“ und vermeintlich gebildet. Also Power-Walking oder Museumsbesuch, mindestens zweimal die Woche. Meistens führt man Lesebrille mit sich. In der Proll-Variante fällt das weg, da werden dann T-Shirts mit individuellen Aufdrucken im Partner-Look bestellt. In beiden Varianten wird beim neutralen Beobachter jedoch Brechreiz erregt.
Oder den Single, bei dem nur weiße Möbel rumstehen und beim Essen geht ohne Soja, Balsamico und Sesamkörnern gar nichts. Meistens sitzt er aber nicht im Edelrestaurant mit seiner neuen Flamme, sondern einsam zu Hause. Und natürlich gibt es noch den Nerd, der gar nichts mitkriegt, außer in seinem Beruf. Und im Gegensatz dazu die ewigen Aufreißer, welche sich die verbliebenen Haare nach der Stirnglatze immer noch zum Pferdeschwanz binden. Auch wenn sie 50 sind. Und so weiter…
OK, haben wir ‚mal die Stereotypen herausgekramt, ist ja nur zur Veranschaulichung. Denn irgendwie möchte ich nichts von alledem sein, sondern einfach das Ding machen, was meiner Vorstellung von Leben oder „Zusammenleben“ entspricht. Und auch ohne, dass mich einer in diese Schubladen steckt. Das wird zwar schwer, aber ist mir dann auch egal, wie gut ich das hinkriege. Oder was jemand dazu sagt. Denn ist ja mein oder unser eigenes Ding eben…