Vor und hinter der Kamera

Hmm. Bei den Schauspielern ist es ja wie mit den Menschen. Da gibt es die, die man mag und welche offensichtlich mit der eigenen Einstellung besser zusammenpassen und dann die anderen.

Da gibt es die Anekdote, die der Schauspieler Ralf Bauer ‚mal von sich gegeben hat, welcher bei einem Casting von seinem Regisseur gehört haben soll: „Es ist doch eigentlich egal, wie man hinter der Kamera ist, Du musst vor der Kamera gut sein!“ Und genau der Meinung sei er eben nicht. Denn er sagt, man muss zwar vor, aber vor allem muss man hinter der Kamera gut sein, nämlich bei allem, was man so im wirklichen Leben verzapft.

Respekt, wenn Du wirklich so bist, lieber Ralf. Ich glaube schon, am besten natürlich, man kennt den Menschen wirklich. Aber das Knu stimmt dem Spruch voll zu.

Überlegt doch ‚mal, was euch im wirklichen Leben lieber wäre, wenn der jüngste Tag kommt. Die Gewissheit, dass man mit etwas Fairness es vielleicht doch zu dem einen oder anderen tollen Ding gebracht hat und aufrecht durch’s Leben gegangen ist. Oder die Gewissheit, dass man nur nach allen Seiten getreten hat und dass die anderen aber auch genau wissen, was für ein Schwein man war?

Da wähle ich doch Variante eins. Die is‘ mir irgendwie lieber. Schließlich sind „die anderen“ meistens auch nicht dumm und Menschen mit Gefühlen und Verstand. Manchmal begegnet man denen dann auf dem Weg nach unten und darf sich nicht wundern, wenn man auch getreten wird. Manchmal ist’s aber auch nur, damit man mit sich selbst im Reinen ist.

Gut sein, wenn keine Kamera läuft, nicht nur zum Schein also, das ist doch ein richtig großes Ding, oder?