Kürzlich haben wir mal wieder „telefoniert“, aber nicht im klassischen Sinne. Die Verwandtschaft (Die Redaktion: „Die“ heisst in diesem Falle nur ein „Teil“ der Verwandtschaft ;-)) ist nach Spanien ausgewandert und hat kein Telefon. Es fehlen die Geräte, DSL per Kabel geht schon, weils eben preiswerter ist, über Skype oder SIP zu kommunizieren. Ansonsten ist das Handy da, aber wenig angefasst, nach Deutschland. Also online gegangen. Aha, 19 Millionen Mitglieder sind online, ganz nett. Aber zum Punkt:
Gespannt stehen meine Ellis daneben (die eigentlichen Kommunikanten) und warten, bis alles losgehen kann. Die Kamera braucht ein Stück, sich zu initialisieren, dann ein Bild. Und dann geht auf wundersame Weise alles auch entspannt klassisch.Es wird nämlich über alles geredet. Ich mache mir als Statist mal fix eine Flasche Weißwein auf (Glucks).
Offenbar kann man, ohne ein „Digital Native“ zu sein, reibungslos moderne Medien nutzen!? Welch eine Erkenntnis! Tja liebe Natives, jetzt heisst es sich anstrengen, damit hinten mehr raus kommt als tausend SMS im Monat zu schreiben, also mehr als heisse Luft. Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es gut, wenn wir die Situation haben, dass unsere Neunziger-Geborenen von Anfang an mit Internet und moderner Multimedia aufgewachsen sind. Das ist Klasse. Denn sonst gäbe es ja niemanden, der der jungen Omi das Firmware-Update für den DVD-Rekorder downloaden könnte. Aber naja, hier scheitert’s dann auch schon öfters.
Und das ist genau der Punkt. Ich als Knu und Anfang-Siebziger-Geborener verweise dann schon mal auf unsere Pionierarbeit und das es mal einen Mosaic-Browser und ein Gopher gab. Nostalgie pur also. Aber dann ging es schon aufwärts, vorallem raus aus den Unis. Nicht jeder muss Entwickler sein, aber was nützen tolle Anwendungen, wenn darauf nur Schmalspur läuft und schmalspurige Dinge ausgetauscht werden?
Huhh, Zocken und Plappern ist nicht der Teufel. Aber ein bisschen Respekt vor dem Alter bitte, das was wir (jawohl wir ;-)) in die Breite getragen haben, steht heutzutage für alle zur Verfügung, jung und alt. Und das bringt mich ein bisschen zum nächsten, ganz philosophischen Artikel …