Mit dem Bundestrojaner in die Normalitaet

Ja, was ist denn hier los? – Mag sich so mancher in den letzten Tagen gedacht haben. Ja, der Bundestrojaner oder wie man das Teil nun auch immer bezeichnen will. Jetzt ist eine 64bit-Version entdeckt worden.

Ein Trojaner also, recht halbherzig versteckt in fünf Dateien und erkennbar in den aktiven Prozessen am Windows-Rechner. Hat man Skype, wundert man sich kaum und wird auch nicht gleich aufgescheucht. Das ändert sich jetzt, da nach dem Chaos Computer Club auch mehrere andere, wie beispielsweise Kaspersky, die Fährte aufgenommen haben.

Aber was machen wir? Wir regen uns kaum auf und registrieren, dass es erst ein Dementi gab und nun ist’s raus, dass das Teil schon mehrfach in mehreren Bundesländern eingesetzt wurde. Wir regen uns kaum auf, denn das ist ja die normale Vorgehensweise. Wird ein Missstand entdeckt, gibt es ein Dementi, jeder erwartet, dass die Wahrheit kurze Zeit später herauskommt. Dann kommt das Dementi vom Dementi. Also ganz normal.

Nein liebe Leute, scheiß Normalität. Die mag ich nicht und werde sie nie mögen. Fragen wir uns lieber, ob es normal sein sollte, dass ein etablierter Staat wie Deutschland immer gern zuerst bei Menschenrechtsfragen auf andere verweist. Fühlt Ihr euch nicht ausspioniert, vielmehr hintergangen? Es ist Mode geworden, die Bürgerrechte in den Medien in den Vordergrund zu stellen und gleichzeitig nicht zu beachten. Wo bleiben diese Rechte für uns Deutsche?