Und muss öffentlich. Das ist das beste Mittel, diversen Blendern zu begegnen. Weil dann müssen sie Rede und Antwort stehen. Bei der Tour de France hat’s zumindest ansatzweise geklappt. Zugegeben, manches lebt aber auch länger. Nachdem es also eine richtige Show war, zur und nach der Wahl des FIFA-Präsidenten, ist er nun endlich weg, der Herr Blatter. Und der Vorhang ist gefallen.
2006 hat er noch das Bundesverdienstkreuz bekommen. Da war WM. Nur der Struck war öffentlich dagegen und hat doch damals frecherweise glatt die Frage aufgeworfen, was denn die Kriterien für die Ehrung so sein sollten. Das hat mir gefallen. Natürlich waren auch noch andere insgeheim dagegen, einerseits, weil sie der gleichen Meinung waren, andererseits, weil sie das Unternehmen recht riskant fanden. Natürlich ist alles nicht so einfach und nicht immer durchschaut man gleich die Seilschaften…
Beim Blatter mit seinen Günstlingen war die Zeit aber wohl reif jetzt. Mit etwas Schützenhilfe vom FBI. Aber schade, wie politische Entscheidungen heutzutage so zu Stande kommen. Denn es war auch schon in 2006 bekannt, was der gute Sepp so auf dem Kerbholz hatte. In den Jahren danach hat sich dann noch mehr aufgetürmt, aber wahrscheinlich nicht genug, um ihm 2012 den „Preis“ wieder abzuerkennen. Diskutiert hatte man darüber, aber gereicht hat es noch nicht. Mal sehen also, was die Woche noch bringt und ob der Weg dazu jetzt frei ist.
Und wieder wird man daran erinnert, dass es nicht um die Wahrheit geht und darum, was erlaubt ist. Sondern immer darum, was angemessen ist, oder was das Amt „verträgt“. Und natürlich auch darum, wie die Machtverhältnisse stehen. Erst, wenn genug Scheiße passiert ist, welche sich nicht mehr vertuschen lässt und öffentlichen Druck erzeugt, bewegt sich etwas. Vorher werden Fäden gezogen und die Protagonisten glauben, man sei der König von Mallorca oder eben von der gesamten (Sport)-Welt.
Und schade, in dieser verlogenen Welt leben zu müssen, aber irgendwie haben wir uns eben auch daran gewöhnt. Oder wieso halten sich ähnliche Strukturen wie die bei einer IOC, Formel1 und in vielen „Vereinen“ eigentlich noch? Weil wir es hinnehmen. Da gibt es wenig zu entschuldigen und richtig viel auszumisten! Lasst uns also weiterhin Dinge anpacken, in dem wir sie öffentlich machen…