Grüne Zensur

Die Grünen gehen auf eine neue gute Stufe und zensieren sich selbst. Das find‘ ich löblich. Da ging es in einem März-Interview darum, was man denn gerne als Kind gewesen sein wollte. Sie wollte Indianer|nnen-Häuptling|n werden.

OK, fand ich zuerst auch gut. Aber eigentlich ist das ja eine Sammelbezeichnung der Eroberer|nnen. Für Völker, die sich nie diesen Namen gegeben haben. Deshalb ist das logischerweise ein verbotener Ausdruck und muss man nicht zuletzt als Grünen-Mitglied|n beachten. Wenn schon, dann bitte mit Cherokee, Sioux oder Apache ansprechen! Alles andere ist verantwortungslos.

Gut deshalb, dass man schnell gehandelt hat. Der Artikel ist dann im Webstream geändert worden. Gelöscht wurde er leider nicht, aber gekürzt und mit einer Entschuldigung der Interviewten versehen. Das ist aber auch das Mindeste, was ich erwarte habe. So geht es schließlich nicht, was sollen nur die indigenen Völker in Nordamerika von uns denken! Bin da auch echt dafür, hart durchzugreifen.

Ist doch so, schon wir wurden einfach als Germanen bezeichnet, obwohl wir doch eigentlich Friesen*, Sachsen* und Franken* sind. Den Namen haben uns wohl die Römer* gegeben, für alles, was rechts über dem Rhein lag. Die Kelten* gar haben für uns die Übersetzung „Lärmende Nachbarn“ gewählt. Noch schlimmer die Slawen*, die uns einfach als „Nemet“, also „Fremder“ oder „Stummer“ bezeichnet haben.

Schon auf Grund dieser Leidensgeschichte möchte ich sowas auch nicht mehr in Büchern und alten Atlanten lesen. Lasst sie uns deshalb endlich umschreiben. So ein altes Gut ist nicht förderlich für unsere Kinder. Glaube die Grünen haben da das beste Potenzial, dass wir da in Zukunft keine schlechten Menschen heranziehen. Meiner Meinung nach eine echte Empfehlung für die nächste Wahl…

(*) jeweils für alle Geschlechter (w/m/d/q) gültig.