Sinne

Manchmal möchte man alle Sinne abschalten. Naja, zu Hause könnte man das dann eigentlich auch. Ist ja irgendwo notwendig, zur Entspannung quasi.

Habt ihr also zum Feierabend die Idioten auf Arbeit hinter euch gelassen (Erklärung führt jetzt zu weit), seid ihr vielleicht als Stadtmensch unterwegs nach Hause. Da bekommt ihr in der Fußgängerzone ein Mikro unter die Nase gehalten: „Welchen Promi würdet ihr gerne mit nach Hause nehmen, Barbara oder Günther? Und welche Strumpfhose bevorzugt Ihr?“ Brav Antworten geben oder dem Mann mit dem Mikro eins in die Schnauze geben. Zweites fällt natürlich beim zivilisierten Menschen aus.

Endlich zu Hause angekommen, ist nicht wirklich viel zu tun gerade. Irgendwann läuft der Fernseher. Die Gehirnwäsche-Sender liegen etwas weiter hinten, also vorn in die Liste gezappt. Da kommt dann eine Pseudo-Wissenschaftssendung. „Können Sie neun Punkte in einem Quadrat mit 3 Linien verbinden?“ Ach so, und Eichhörnchen tun manchmal nur so, als würden sie etwas vergraben. Schön, schön, und es interessiert mich nicht die Bohne…

Wirklich schlecht aber, wenn Du an so einem Arbeitstag dich dann beherrschen musst, einem Freund oder Verwandten keine patzigen Antworten zu geben. Denn könnte ja sein, es klingelt an der Tür und Besuch kommt rein. Und Du magst das eigentlich gerade nicht. Schlimm so zu denken, aber Gott sei Dank ist das heute mit dem Besuch nicht so und es kommt niemand.

OK, also allein und nun einen wirklichen Nachrichtensender eingeschalten. Das 5-Jahrestief des Ölpreis ist also nicht vollständig an die Autofahrer weitergegeben worden. Der CIA foltert überall, Obama ist eine Niete und die Daimler-Aktie ist um 0.1 Prozent gestiegen. Hmm, wieso überrascht mich das alles nicht?

Auf dem dritten Sender kommt vielleicht dann Dein Interview, wo Du doch eigentlich dem Mann eins in die… Das betrifft das Landknu ja nicht. Aber TV trotzdem aus und die Hauspost durchsehen. Der Brief mit der wichtigen „persönlichen Sendung“, nur „durch den Empfänger zu öffnen“ (so ein Totalquark), wandert zusammen mit den Werbungsversuchen der örtlichen Kirchensekte gleich in die Tonne. Will jetzt nicht an der Glücks-Lotterie teilnehmen, wie schon die letzten 20 Male auch nicht. Aber da gibt es noch den Brief im mysteriösen weissen Umschlag. Aha, das Meinungsforschungs-Institut möchte nur 10 Minuten meiner Zeit, um 111 Fragen beantwortet zu kriegen. „Geht ganz schnell“.

Nee Du, heute reichts, der Speicher ist voll. Aber noch Internet an, wie immer. Da ich vorige Woche eine Waschmaschine gekauft habe, kommt am rechten Rand beständig Waschmaschinen-Werbung. Logisch, braucht man ja auch im Dutzend und kann man nicht genug haben von den Teilen. Vielleicht sollte man dort die ganzen Katzen reinwerfen, welche ich wieder auf Facebook und Twitter aufgedrückt bekomme…

Tut mir leid, lasse mich mal heute nicht weiter vergewaltigen und eure Messages ins Gehirn brennen.

Bin deshalb „offline“ jetzt, also stört mich im Moment bitte nicht!
 

Freizeit

Hab‘ ich jetzt eigentlich 10 Tage lang nichts geschrieben? Uups. Das Knu hat diese und nächste Woche ein bisschen frei und macht sich so seine Gedanken. Also nicht allzu viele, denn ist ja Freizeit. Aber da gibt es diese Gedanken mit dem „Das muss ich noch machen und das noch und das…“.

Das passt dann auch nicht so richtig, denn damit macht man sich nur Stress und Erholung ist nicht da. Also etwas langsamer angehen die Dinge. Letzte Nacht war es dann schauerlicherweise schon wieder etwas kalt. Der kommende Winter lässt grüßen. Und deshalb fix ein paar Pflanzen ins Warme geräumt. Soviel also zur körperlichen Arbeit.

Vorgestern kam einer meiner Lieblingsfilme im Fernsehen. In „Hackers“ gibt es noch das gute alte Modem, ist quasi uralt und auch nicht sauber recherchiert. Merkt man, wenn man die 90er live mitgemacht hat. Aber schön ist das Teil trotzdem, denn es geht um die Story nicht um Authentizität. Und deshalb meine Favoriten aus dem „Literaturunterricht“ dort:

„Gott gab den Männern größere Gehirne als Hunden, damit diese die Knie von Frauen auf Cocktail-Parties nicht anspringen…“ Kate Libby.
„Von all den Dingen, die ich verloren habe, vermisse ich vor allem meinem Verstand…“ Emanuel Goldstein.

Da könnt ihr euch zu eurer eigenen Verwendung ‚was raussuchen. Bis demnächst…