Augen auf für die Ukraine

Und das Sterben in der Ukraine geht weiter. Alle kriegen wir die Nachrichten über den „Fortgang“ vom Krieg serviert. Wo man in den Medien berichten kann, tut man das freilich auch und füllt die Sendezeit.

Mich stört die Berichterstattung nicht, bin aber von Bildern von vor Ort gleichermaßen betroffen und auch gesättigt, schalte deshalb gerne auch mal ab. Was mich viel mehr stört, ist, dass viele gerne theoretisieren. Das „Recht“ Russlands zitieren, „eingreifen“ zu dürfen und ihr wenig ausgeprägtes Wissen mit dem von diversen Kanälen kombinieren. Man will ja Recht haben.

Noch schlimmer, wenn man wie in einem Computerspiel darüber spricht, wer nun „gewinnt“ und Partei ergreift für irgendwelche Subkämpfer, wie die aus Tschetschenien. Wie gut die sind, beim Töten. Sagt mal, habt ihr sie noch alle, kennt ihr euch damit aus, habt ihr das schon mal getan? Wer im Wehrdienst schon mal in der Nähe eines abfeuernden Raketenwerfers war, weiß, was eine große Kriegsmaschine ist und labert nicht mehr darüber…

Mehrere Hunderttausend sind nun auf der Flucht und außer Landes. Ein bisschen anders als vor ein paar Jahren. Frauen mit Kindern eben. Wenn das alles so gut wäre, wie die verheißungsvolle russische Republik Putins, wären sie wohl geblieben. Geht bloß nicht, wenn Wohn- und Krankenhäuser zerschossen werden.

Oder ist das alles nicht war, alles gefälscht? Und alle Theorien über Gut und Böse geschenkt, die Bomben fallen verdammt nochmal gerade auf Kiew und Charkiw, nicht auf Moskau oder Petersburg. Da gilt es, nicht diversen Gespinsten nachzulaufen, sondern mitzuhelfen. Politisch kann das von uns niemand, aber da kann man wenigstens den nun Bedürftigen helfen.

Mein Respekt denjenigen, die da gerade an die Grenze fahren…
Vielleicht nicht alle, aber knapp 38 Mill. Menschen in der Ukraine haben keinen Groll gegen ihre Nachbarn gehegt. Die Jugend dort hat sich ein Leben ganz ähnlich wie unseres in Europa erträumt. Die soll nun, neben Korn und Kohle, in den „Ostblock“ zurück. Mit all unseren Privilegien, wolltet ihr dort leben? 🇺🇦

Machtentscheid

Wer überhaupt noch Lust am Einschätzen, sei es für seine eigenen Bedürfnisse oder die eines halbwegs funktionierenden Landes hat, der wird bei den „Kandidierenden“ vielleicht sogar zu Scholz tendieren.

Nur ist er der „Geduldete“. Esken und Borjans, mit Hilfe von Super-Kevin und dem verschlagenen Klingbeil an die Parteimacht gekommen, waren auch nie die Lieblinge der SPD-Wähler, taugen nur nicht für jedwede Außenwirkung. Ein ähnlich interner Machtentscheid, wie die des CDU-Vorstands für Laschet und gegen Merz. Nur mit anderen Farben. Wobei ich Söder noch bevorzugen würde.

Denker und Strategen oft intern abserviert, man denke auch an Sahra Wagenknecht bei der Linken. Auch Baerbock/Habeck ist so ein Beispiel. Schon interessant. Und schade, wie sich die Landschaft dadurch in den letzten Jahren ausgedünnt hat. Leistungsprinzip findet man heute wenig, weder in der Wirtschaft noch im politischen Gerangel. Und der Bürger (Zuschauer) muss mit wenig, dem kleineren Übel, zufrieden sein.

Am Ende wird es knappe Mehrheiten geben und man wird Koalitionen und am Ende Köpfe bekommen, die man mit seiner konkreten Stimme vielleicht gar nicht gewollt hat… 🙁

Zeigefinger

Zu glauben, teurer Sprit und teure Produkte (ist ja alles betroffen, was transportiert werden muss und irgendwo mit Stromerzeugung und Brennstoffen zu tun hat) würde mich zu einem umweltbewussteren Menschen erziehen, ist doppelt pervers.

Erstens, weil pauschal und deshalb für geringere Einkommen fatal. Reiche können sich ihre sogenannten „Umweltvergehen“ also ohne weiteres auch in der Grünen-Ära leisten.

Zweitens sind es doch vor allem Du und ich gewesen, welche schon längst sparsam mit allen Ressourcen (Heizung, Wasser etc.) umgegangen sind oder vielleicht einen eigenen Garten haben, sich nicht das neueste Auto geleistet haben und so weiter. Weil sie es müssen oder weil sie eben schon längst umweltbewusst handeln. Glaube Baerbock und Habeck dürften da einen etwas größeren energetischen „Fußabdruck“ haben, aber offenbar auch einen fetten Zeigefinger. Da fühle ich mich nicht mitgenommen, im Gegenteil…

CO2-Wettlauf

Nach Pandemie nun der CO2-Wettlauf.

Dachte, das Verfassungsgericht kritisierte vor allem die nähere Regelung nach 2030 und konkrete Maßnahmen. Was ja gut ist, denn wie soll man sonst dahin kommen, was man sich als Ziel gesetzt hat.

Aber jetzt sattelt man noch an der Zeitachse und den Emissionswerten drauf. Das wäre nicht nötig gewesen. So wird das Vorhaben zum Papiertiger, weil augenscheinlich unmöglich und kostet dem Verbraucher (niemand sagt dem kleinen Verdiener) das meiste Geld.

So ist auch der jungen Generation nicht mehr geholfen, sondern weniger. Denn es muss auch funktionieren. Das kann es nicht, wenn man nur die 2,28 Prozent deutschen Anteil betrachtet, ohne nach wie vor China, US, Russland und Brasilien einzubeziehen. Das kann es ebenso nicht, wenn CO2-Ausstoß die einzige Bemessungsgrundlage bleibt, neben sonstigen Stoffen, den weltweiten Waldbeständen und sonstiger Klimaveränderungen, die wir nicht beeinflussen.

Schade, dass dadurch die finanzielle Seite mittels EEG-Umlage, CO2-Börse etc. quasi verpufft. Sollten die Menschen im ländlichen Raum wieder mal die Dummen sein, welche Mobilität per PKW brauchen, wo viel kleines Wohneigentum da ist und die eh niedrigere Löhne haben? Und die über die Jahre das Meiste getan haben, mit ihren eigenen Gärten, der Isolierung am Haus und ihrer Sparsamkeit bei allen Ressourcen. Alles Dinge, die der bestimmenden, vermeintlich grünen Elite fremd sind. Hoffentlich nicht!

Bleibt das ungelöste Energieproblem, wo auf Strom aus Atomkraft und Kohle verzichtet werden soll, Öl nicht ausgebaut werden soll und Erdgas zum Politikum wird. Wenn Solarpanels und Windräder nicht reichen, soll umweltfreundlicher Strom aus den Netzen der Nachbarn importiert werden. Also aus Frankreich, die mehr als 50 Atommeiler haben oder aus Polen, die fast nur Kohlekraftwerke haben und jetzt ein neues Atomkraftwerk bauen. Wenn’s moralisch kneift, exportiert man die Schmerzen also in andere Länder. Aha.

Bleibt die Schweiz 🙂 oder ein exzessiver Ausbau der Windkraft. Quasi die Verspargelung unserer Landschaft, wo sich schon der alte Artikel drum dreht hier.
Der stammt übrigens aus 2004. Öffentliche Wahrnehmung und Erkenntnisse haben sich seitdem sicher verändert. Aber mal zum Vergleich, wie man damals noch diskutieren und es der Spiegel bringen konnte. https://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2004-14.html