Warten auf die Frau

Hi Leute,

das Sommerloch ist ja voll da und da flimmern auch ein paar nette Nachrichten ueber Mattscheibe und Internet. Eine davon: Ein Mann wartet Zeit seines Lebens etwa 12 Jahre auf seine Frau. Ja, da summiert sich einiges auf. Unglaublich oder? Aber ich kann’s etwas nachvollziehen: Warten auf die Rueckkehr vom Friseurtermin, warten an der Kasse vom Supermarkt, wenn man schon laengst durch ist, warten auf die Reisebereitschaft, wenn’s denn mal losgehen soll irgendwo hin. Und wir reden hier ueber Stunden, nicht Minuten.

Alles richtig, und das Knu ist (90% maennlich, aber dazu spaeter) not amused. Liebe Maenner, seid aber froh, ein euch liebendes, intelligentes, huebsches Wesen an eurer Seite zu haben, was euch ein bisschen den Weg weist. Wenn ich genug Informationen eingezogen habe (vom offensiv berichtenden weiblichen Geschlecht), dann kommt demnaechst der Bericht ueber das Warten im Baumarkt, das Im-Weg-Rumstehen und das Rumm-Muffeln im Allgemeinen, oder, wenn neue Moebel aufgestellt werden sollen und der maennliche Arsch zwangsweise etwas gelueftet wird…

Darf ich spenden?

Hi Leute,

Also ich darf ja nicht viel. Irgendwie redet dem Knu immer jemand rein. Man sagt ja so: Ist man jung, sind es die Eltern, die einem Vorschriften machen, ist man alt, sind es die Kinder. Ansonsten ist es der Partner, naja, Kompromisse ueberall.

Jedenfalls habe ich mir meinen letzten Lohnzettel angeschaut und darauf einige Spenden identifiziert. Frage mich deshalb, ob ich ueberhaupt noch darf, denn es koennte ja durchaus sein, dass von staatswegen mein sauer erwirtschaftetes Geld schon sinnvoll angelegt wird und mir weitere Spenden von hoeherer Instanz verboten sind? Schade jedenfalls, dass unser Sommerloch mit Schuldenkrise und Murdoch-Schlagzeilen gefuellt ist, sonst wuerde man besser merken, wie dreckig es den Leuten am Horn von Afrika geht.

Dankenswerterweise laesst man hier gewaehren, es wird wenig getan und auch niemand wird bevormundet, selbst in die Initiative zu gehen und die Leute in Somalia zu unterstuetzen. Super, nicht wahr?

Wie geht es „uns“ heute?

„Wie geht es uns heute?“, der Hausarzt fragt gerade. Ja, der Uralt-Witz: „Keine  Ahnung wie es Ihnen geht, mir geht es jedenfalls be…“, ist schon ein wenig abgenutzt. Beim Onkel Doktor war ich auch lange nicht und kann ihm auch keinen auf die Mütze geben, wenn er den Plural als Verharmlosung oder Beschwichtigung für eine schlimme Sache ranzieht, denn er macht das ja nur für seine ganz eigenen pädagogischen Zwecke.

In der Politik ist der ich-Plural „wir“ respektive „uns“ ein probates Mittel, andere, (die von ihrem Glück garnichts wissen) mit in der eigenen Argumentation zu vereinnahmen. OK, stellen „wir“ uns darauf ein:

Nicht genug Freiwillige nach Abschaffung des Zivildienstes da? „Wir“ werden das schon schaffen! „Wir“ spenden 1 Mill. Euro Richtung Somalia (reicht für eine Schüssel Reis oder drei Tage, siehe Anzahl der Flüchtlinge), kein Problem, „wir“ helfen ja. „Wir“ beschliessen den Atomausstieg und machen das abgefedert für die Multis (upps, die Milliarden dort wuerden etwa ein bis zwei Schnapper länger als drei Tage Essen am Horn von Afrika reichen). An sich komisch, aber da ja „wir“ uns dort engagiert haben, sind wir doch sauber, oder?

Möge die Macht der eigenen Einschätzung mit euch sein …

Geskyped

Kürzlich haben wir mal wieder „telefoniert“, aber nicht im klassischen Sinne. Die Verwandtschaft (Die Redaktion: „Die“ heisst in diesem Falle nur ein „Teil“ der Verwandtschaft ;-)) ist nach Spanien ausgewandert und hat kein Telefon. Es fehlen die Geräte, DSL per Kabel geht schon, weils eben preiswerter ist, über Skype oder SIP zu kommunizieren. Ansonsten ist das Handy da, aber wenig angefasst, nach Deutschland. Also online gegangen. Aha, 19 Millionen Mitglieder sind online, ganz nett. Aber zum Punkt:

Gespannt stehen meine Ellis daneben (die eigentlichen Kommunikanten) und warten, bis alles losgehen kann. Die Kamera braucht ein Stück, sich zu initialisieren, dann ein Bild. Und dann geht auf wundersame Weise alles auch entspannt klassisch.Es wird nämlich über alles geredet. Ich mache mir als Statist mal fix eine Flasche Weißwein auf (Glucks).

Offenbar kann man, ohne ein „Digital Native“ zu sein, reibungslos moderne Medien nutzen!? Welch eine Erkenntnis! Tja liebe Natives, jetzt heisst es sich anstrengen, damit hinten mehr raus kommt als tausend SMS im Monat zu schreiben, also mehr als heisse Luft. Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es gut, wenn wir die Situation haben, dass unsere Neunziger-Geborenen von Anfang an mit Internet und moderner Multimedia aufgewachsen sind. Das ist Klasse. Denn sonst gäbe es ja niemanden, der der jungen Omi das Firmware-Update für den DVD-Rekorder downloaden könnte. Aber naja, hier scheitert’s dann auch schon öfters.

Und das ist genau der Punkt. Ich als Knu und Anfang-Siebziger-Geborener verweise dann schon mal auf unsere Pionierarbeit und das es mal einen Mosaic-Browser und ein Gopher gab. Nostalgie pur also. Aber dann ging es schon aufwärts, vorallem raus aus den Unis. Nicht jeder muss Entwickler sein, aber was nützen tolle Anwendungen, wenn darauf nur Schmalspur läuft und schmalspurige Dinge ausgetauscht werden?

Huhh, Zocken und Plappern ist nicht der Teufel. Aber ein bisschen Respekt vor dem Alter bitte, das was wir (jawohl wir ;-)) in die Breite getragen haben, steht heutzutage für alle zur Verfügung, jung und alt. Und das bringt mich ein bisschen zum nächsten, ganz philosophischen Artikel …

Jeden Tag aufs Neue

War gestern Mittwoch oder Dienstag, sch???. nochmal.

Habt ihr euch schon ‚mal ueberlegt, wie so die Zeit vergeht. Kaum versieht man sich und schon ist wieder das halbe Jahr rum. Manche sagen das so, je mehr man immer seinen gleichen Tagesablauf hat, umso mehr gleichen die Tage und alles geht schnell vorbei.

Wie bitte, aus dem Trott raus und ‚was erleben? Ich bin mir nicht sicher, ob dadurch die „gefuehlte Zeit“ langsamer von statten geht. Erleben ist jedenfalls gut. Manchmal ist der Job sogar Mittel zum Zweck und man erlebt was. Aber selbst, wenn man auf Dienstreisen geht oder die grossen tollen Hobbies und Urlaube hat, wie sieht es denn sonst aus am schnoeden, einfachen Tag dazwischen?

Aufstehen, waschen, fruehstuecken, auf Arbeit gehen, zu Abend essen, Fernseher einschalten, Zaehne putzen, zu Bett gehen. Man modifiziere das Ganze mit Kinder versorgen (zeitlich begrenzt), Computer einschalten (begrenzt auf gutes Sehvermoegen und Aufnahmefaehigkeit), in die Fussgaengerzone gehen (begrenzt auf den Drang zum Voyeurismus), Freunde und Verwandte besuchen (begrenzt auf die Zeit, wo man die Bagage ueberhaupt sehen will), Sex mit Freundin, Freund oder Frau, Mann (begrenzt auf die Zeit, naja).

„Multipliziere es mit der Unendlichkeit, erweitere es um die Ewigkeit und du hast den Hauch einer Ahnung„, was mit Dir passiert und eine Lebensformel, bei der Du dich lieber aufhaengst, wenn du sie durchschaust oder zumindest dir die Sinnfaelligkeitsfrage deiner Existenz stellst.

Oder einfach weniger gruebeln und den Strick beiseite legen …